Da von den meisten Drohnen eine nicht unerhebliche Gefahr ausgehen kann, gibt es einige Grundregeln, welche man bei der Wahl des Start- und Landeplatzes berücksichtigen soll. Diese sind für Multicopter und Nurflügler leicht verschieden und werden im Folgenden näher erläutert.
Da ein Multicopter, und auch eine hybride Drohne, in der Lage sind, senkrecht zu starten und zu landen, wird für den Start- und Landeplatz generell deutlich weniger Platz als für einen Starrflügler benötigt. Obwohl die meisten Copter, unter manueller Kontrolle von einem guten Piloten, in der Lage sind auf einer Fläche von weniger als einem Quadratmeter zu starten und zu landen, sollte man generell eine Fläche von einigen Quadratmetern zur Verfügung haben, wobei sich in der Praxis eine Fläche von mindestens 3m x 3m bewährt hat. Dies ist jedoch abhängig von der Größe der Drohne. Diese Fläche sollte mit Baustellenband oder ähnlichem abgesperrt sein, um zu verhindern, dass sich Passanten der Drohne nähern können.
Sicherheit am Boden
Um in der Lage zu sein, den umgebenden Luftraum einzusehen, sollte man einen übersichtlichen Platz mit freier Sicht auch auf größere Entfernung wählen, um sich annähernde Flugobjekte sofort ausmachen zu können. Auch der Spotter, wenn ein solcher eingesetzt wird, sollte einen geeigneten Platz haben, von dem aus er das gesamte Einsatzgebiet, sowie den umgebenden Luftraum sicher einsehen kann. Darüber hinaus muss eine sichere Kommunikation zwischen Spotter und Pilot jederzeit durch geeignete Maßnahmen sicher gestellt sein. Es reicht hier auf keinen Fall aus ein Mobiltelefon einzusetzen, da oft eine schnelle Reaktion gefordert ist.
Jeder der die Start- und Landezone betreten könnte, sollte vorher instruiert werden, wie er sich in diesem Bereich zu verhalten hat. Während des Start- bzw. Landevorgangs selbst sollte diese Zone jedoch, wenn überhaupt nötig, ausschließlich vom Piloten betreten werden. Sollte der Auftraggeber mit vor Ort sein, so muss dieser sinnvoller Weise auch instruiert werden. Generell, auch bei Wahl der Start- und Landezone, hat der Pilot immer das letzte Wort. Der Einsatz des Flugsystems unterliegt seiner alleinigen Verantwortung, auch aus rechtlicher Sicht.
Sicherheit in der Luft
Größere Hindernisse in der Nähe oder die Lage an einem Hang o. ä. können darüber hinaus zu für die Drohne gefährlichen Luftströmungen führen, so dass diese bei der Wahl des Platzes unbedingt berücksichtigt werden müssen. Generell sollte man vor dem Start einer Drohne einen Reichweitentest durchführen um geeignete Start- und Landeplätze auswählen zu können. Sind in der Nähe Funkmasten vorhanden? Dies ist oft ein Zeichen für stärkere RF-Felder in der näheren Umgebung. Hier ist Vorsicht angesagt. Am sichersten ist die Verwendung eines Spektrum Analyzers, denn nur so kann man sichere Aussagen über eventuelle Störquellen in den verwendeten Funkfrequenzen treffen und diese eliminieren oder umgehen.
All diese Richtlinien gelten auch bei der Verwendung von Starrflüglern. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass man fast immer eine geeignete, relativ lange Start- und Landebahn benötigt. Abhängig von der verwendeten Drohne kann diese unter Umständen auch aus der Hand oder von einem Katapult aus gestartet werden. Zum Landen ist aber fast immer eine lange, kurz gemähte Graspiste oder Straße nötig. Nicht vernachlässigen darf man hierbei auch die Windrichtung. Start und Landung sollten immer gegen den Wind erfolgen, da sich sonst die Start- und Landestrecke bei Rückenwind stark verlängern können oder Start und Landung durch Seitenwind stark erschwert werden. Es ist wichtig, auch weiter über die Landebahn hinaus zu denken, denn ein Starrflügler legt in der Regel in kurzer Zeit längere Distanzen zurück, so dass auch in weiterer Umgebung in Flugrichtung keine Hindernisse vorhanden sein sollten.
Abschließend ist noch anzumerken, dass man sich auf jeden Fall vor der Wahl und Auslegung der Start- und Landezone mit den lokalen Vorschriften und Gesetzen vertraut machen muss, denn diese können je nach Ort unterschiedlich sein. Des Weiteren muss man sich mit der Belegung des Luftraums (ICAO-Karten sind hier sehr hilfreich) vertraut machen und eine geeignete Versicherung haben.