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Gerade schwer zugängliche Bereiche einer Industrieanlage können mit Drohnen schnell und ohne die Gefährdung von Kletterern inspiziert werden. Daher wird diese Technologie vermehrt an bspw. Schornsteinen, Rohrleitungen und Großmaschinen eingesetzt.

Chemieanlagen

HEIGHT-TECH HT-6 ChemieanlageDer Einsatz an Anlagen in der Chemie verlangt höchste Konzentration und lässt keine Fehler zu. Eine der wichtigsten Anwendungen ist dabei die Inspektion von Hochfackeln. Dabei handelt es sich um eine Art großen Gasbrenner, über den Abgase oder sogenannte Spaltgase aus der Produktion verbrannt werden. Bei Notfällen werden diese Fackeln genutzt, um kurzzeitig sehr viel Gas zu verbrennen. Daher ist bei solchen Projekten immer ein Vertreter des Betreibers anwesend, der den Drohnensteuerer möglichst rechtzeitig vor einer solchen Betriebsstörung mit resultierendem massivem Gasaustritt warnt. Hauptfokus der Inspektion liegt auf den Pilotbrennern und dem Fackelkopf selbst, nebensächlich werden meist auch das Tragwerk sowie die Zuleitungen des Turmes inspiziert. Zum Einsatz kommen durch die Hitze am Fackelkopf und dem dadurch nötigen Sicherheitsabstand meist Kameras mit Brennweiten von 50-100mm (auf KB bezogen), auch Zoomkameras werden genutzt. Vor allem für die Überprüfung der Isolierung von den Zuleitungen eignen sich Wärmebildkameras hervorragend. Neben den Fackelköpfen werden diverse Schornsteintypen sowie die Rohrleitungsnetze auf solchen Anlagen per Drohne überprüft.

Großgeräte- und bauten

Großgeräte und Großbauten InspektionGroßgeräte aus dem Tagebau oder bspw. Containerterminals sind durch ihre Größe und den oftmals 24/7 Betrieb heikel in der Inspektion. Bei Nutzung von Drohnen muss die Anlage meist nicht ausgeschaltet werden und dies spart enorme Kosten. Da die Geräte aus hunderten Tonnen Stahl bestehen, können die Kompasssensoren der meisten Drohnen dadurch beeinträchtigt werden. Die daraus resultierende Ungenauigkeit im GPS-Modus muss bedacht werden und im Notfall manuell weiter geflogen werden. Die Inspektion dieser Anlagen besteht meist aus einem Komplettscan der Struktur zur Einschätzung von Korrosion und Planung von Sanierungsarbeiten. Oftmals werden dabei auch Tragseile und deren Aufnahmen unter die Lupe genommen. Große Betonbauwerke, wie etwa Kühltürme bestechen durch eine riesige Oberfläche, die akribisch untersucht werden muss. Zusammen mit dem Kunden werden die gewünschten technischen Parameter, wie etwa die Objektauflösung (mm/pix) festgelegt. Dadurch kann der optimale Abstand zwischen Objekt und Drohne einfach berechnet werden. Wichtig ist, dass dieser Abstand nicht überschritten wird, da ansonsten Haarrisse o. ä. nicht erkannt werden würden. Eine Hilfe dazu können sich überkreuzende Punktlaser sein, die an der Drohne angebracht werden. Eine Nützliche Entwicklung in der Drohnentechnik ist die Nutzung von Radar-, Laser- oder Ultraschallsensoren zur Abstandsmessung. Es wird aber wohl noch einige Zeit dauern, bis diese Technik an Industrieanlagen robust und zuverlässig einsetzbar ist. Die Oberfläche des Bauwerks wird nun in überlappenden senkrechten Streifen abgeflogen. Dadurch sind Schadstellen oft auf mehreren Aufnahmen zu finden und lassen damit eine präzise Fehlerklassifizierung zu.

Industrieanlagen

HEIGHT-TECH HT-6 Inspektion IndustrieanlageGemauerte Schornsteine können leicht eine Höhe von über 250m erreichen. Der untere Bereich dieser hohen Schornsteine besteht meist aus Beton. Wenn Bereiche außerhalb der Besteigeinrichtung (eine Art Leiter seitlich am Turm) inspiziert werden müssen, wird dafür oft eine Befahreinrichtung eingesetzt. Das ist eine Art begehbarer Ring, der mit einem Kran oder Seilwinde am Objekt angebracht wird. Die sehr hohen Kosten sind wohl selbsterklärend. Mit einer Drohne kann ein Schornstein innerhalb von wenigen Stunden in der kompletten Höhe 360° gescannt werden. Auch wird hier wieder streifenförmig geflogen, ein spiralförmiger Flug um das Objekt macht aufgrund der nicht vorhandenen Sichtbarkeit der Drohne hinter dem Schornstein keinen Sinn. Die Inspektion mittels Drohne eignet sich hervorragend für die Begutachtung der Besteigeinrichtungen und deren Sicherung, Flugbefeuerung und der Einschätzung von Fugenausbrüchen. Die Betreiber von Industrieanlagen haben aus gutem Grund sehr hohe Sicherheitsanforderungen an die verwendete Technik und das Team am Boden. Daher kommen in den meisten Industrieanwendungen oft nur Octocopter vielmals gepaart mit weiteren Redundanzauflagen zum Einsatz. Da ein Absturz einer Drohne fatale Schäden an einer Anlage zur Folge haben kann, muss der Steuerer und Assistent viel Erfahrung aufweisen. Es ist empfehlenswert, für spezielle Anlagen, beispielsweise in der Chemie, spezielle Checklisten zu erarbeiten. Die PSA (Persönliche Schutzausrüstung), meist bestehend aus Industrieoverall, Schutzhelm und Schutzbrille ist auf allen Industrieanlagen Pflicht. Sie sollten auf jeden Fall einen Feuerlöscher und auf Chemieanlagen ein Gaswarngerät mit sich tragen.

Bedenken Sie: Das Auftreten und die Professionalität vor Ort bestimmt oftmals darüber, ob Sie von einem Industriekunden Folgeaufträge zu erwarten haben. Eine Gefährdungsanalyse sollte für jedes größere Industrieprojekt schriftlich erstellt werden. Darin werden unter anderem Start-, Lande- und Notlandeplätze sowie Notfallprozedere festgelegt. Prüfen Sie Ihr Equipment, Genehmigungen, etc. vor einem Auftrag akribisch und bereiten Sie sich in Ruhe auf den Einsatz vor. An der Anlage ist kein Platz für Fehler.