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Dieser Testbericht ist kein Vergleich von zwei Drohnen-Modellen im klassischen Sinne, durch die Auflistung von technischen Daten dieser beiden Modelle. Um dem Leser bei Kaufinteresse die Entscheidung zu erleichtern, gehen wir vorrangig auf die wirklich gravierenden Unterschiede der Modelle ein. Es geht dabei um die Gegenüberstellung von Eigenschaften, die sich bei der täglichen Arbeit mit dem Gerät bemerkbar machen und positiv oder negativ auswirken könnten.

Quadrocopter vs Hexacopter

Wenn man die beiden Systeme optisch vergleicht, fällt als erstes die unterschiedliche Anzahl der Rotoren ins Auge. Die Phantom 4 kommt klassisch als Quadrokopter daher, während der Typhoon H als Hexakopter mit 6 Motoren konzipiert wurde. Dadurch ergibt sich für den Typhoon H ein klarer Vorteil in Bezug auf die Redundanz des Flugsystems. Sollte  im Flugbetrieb ein Motor ausfallen, ist eine sichere Landung durch einen erfahrenen Steuerer noch denkbar, während bei der Phantom jegliche Hoffnung auf eine Landung bereits genommen ist, die Drohne würde einen Absturz erleiden.

Der Größenunterschied im Flugzustand ist offensichtlich: Die Phantom 4 misst in der Diagonalen 35 cm inkl. Propeller, die Typhoon H misst ca. 50 cm im Durchmesser.  Für den Transport lassen sich die Rotorarme der Typhoon H nach unten klappen. Der Copter lässt sich somit auf eine Größe, die in etwa der Phantom 4 entspricht, verringern und ist somit während des Transports platzsparend.

Anwenderfreundlichkeit steht hoch im Kurs

Insgesamt sprechen bei der Typhoon H wirklich gute Argumente für sich. Wenn man sich die technischen Möglichkeiten genauer ansieht, gibt es hier die Möglichkeit einer wechselbaren Kamera und eine 360° freie Kamerasicht durch ein Landegestell, das sich im Flug hochklappen lässt. Diese Möglichkeit gibt es bei der Phantom 4 leider nicht. Dafür hat der Anwender hier freie Wahl bei der Gerätewahl: Die Drohne wird über die DJI GO App über ein handelsübliches Smartphone oder Tablet gesteuert, das an die Fernbedienung angeschlossen wird. Beim Typhoon H gibt es dagegen nur das in die Steuerung integrierte Android Bedienelement, das dem Anwender für die Flugsteuerung und die Bedienung der Kamerafunktionen zur Verfügung steht. Positiv anzumerken ist, dass hier eine zweite Fernsteuerung für einen Kameramann verwendet werden kann, diese Funktion gibt es bei der Phantom leider nicht.

Anwenderfreundlich ist bei der Phantom 4 die bereits jetzt schon breite Auswahl an zusätzlichen Apps, die nicht vom Hersteller bereitgestellt werden. Dieses zusätzlichen Apps bieten häufig einen großen Mehrwert im Bezug auf die Funktionen. Für die Typhoon H gibt es derzeit nur eine vom Hersteller entwickelte App am Markt erhältlich.

Verbaute Sicherheitstechnik

Windrad Drohne

Sicherheitstechnisch bieten beide Hersteller einen mechanischen Kollisionsschutz an und auch Sensoren, um eine Kollision zu vermeiden. Die Phantom 4 verfügt über eine Stereokamera, die nach vorne gerichtet ist, während Yuneec bei der Typhoon H standartmäßig nach vorne gerichtete Ultraschallsensoren verbaut hat. Zukünftig sollen beim Typhoon H visuellen Sensoren in alle Richtungen nachrüstbar sein.

Als großen Pluspunkt für die Phantom 4 ist die intelligente Batterie, die den Ladezustand über LEDs anzeigt, zu bewerten. Die selbständige Entladung des Akkus auf die Lagerspannung hilft dem Anwender zusätzlich und trägt zu längeren Lebensdauer der Akkus bei.

Leistungsstarke Konkurrenz mit kleinem Kritikpunkt

Bei unserem Test ist die Typhoon H nur bei einem Punkt negativ aufgefallen: Die Verbindung zwischen Copter und Sender wird teilweise erst nach mehreren Versuchen hergestellt. Dies ist insofern für den Anwender äußerst störend, wenn die Drohne ohne jegliche Zeitverzögerung direkt gestartet werden soll, bei Fotografen beispielweise wenn das Licht gerade perfekt ist. Diese Eigenschaft kann auf die Dauer sehr störend sein und hält sicherlich viele Anwender noch davon ab, dieses  ansonsten sehr leistungsfähige Gerät zu kaufen. Das Problem des langsamen Verbindungsaufbaues wird vermutlich auch über kommende Softwareupdates gelöst werden können.

Abgesehen von dieser einen Kritik, ist die Drohne von Ihrer Leistungsfähigkeit eigentlich eher mit der Inspire zu vergleichen, preislich jedoch ähnlich attraktiv wie die Phantom 4 und deshalb eine echte Konkurrenz für die Phantom. Wir sehen für dieses Modell eine glanzvolle Zukunft, sobald hier eine Lösung vorliegt.

Eine weitere Gegenüberstellung zwischen einer Yuneec und DJI-Drohne finden Sie unter: http://www.welovedrones.de/vergleich-yuneec-q500-4k-vs-dji-phantom-3-professional/