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Sollte man noch keine Erfahrung im Steuern von Drohnen haben, ist es sinnvoll, sich als erstes zu überlegen, ob man nicht eine Schulung beim Hersteller des Systems oder bei einem anderen professionellen Anbieter in Anspruch nehmen will. Generell besteht nicht nur das Risiko ein teures Flugsystem zu beschädigen, sondern auch schlimmstenfalls Sach- oder Personenschäden zu verursachen. Unabhängig davon ist es auf jeden Fall unabdingbar als erstes die Anleitung der Drohne genau zu studieren und sich mit allen Bedieneinrichtungen und Funktionen vertraut zu machen. Das Üben mit einem geeigneten Modellflugsimulator kann dabei sehr hilfreich sein, sich erste Grundkenntnisse in der Steuerung einer ferngesteuerten Flugplattform anzueignen. Des Weiteren ist es ratsam, sich für seine ersten Flugversuche eine kleinere und preisgünstige Drohne anzuschaffen, da man so im Fall eines Crashs die Kosten gering hält und nicht gleich sein hochwertiges Equipment beschädigt. Durch den Einsatz eines kostengünstigeren Modells lässt sich darüber hinaus der Stresspegel deutlich senken, was oft einem schnelleren Lernerfolg zugute kommt. Führt man Tests oder Änderungen der Einstellungen durch, so sind in jedem Fall alle Propeller zu demontieren, da von diesen eine erhebliche Gefahr ausgeht.

Die ersten Flugversuche sollten an einem geeigneten Ort stattfinden. Mehr hierzu können Sie in unserem Artikel „Auswahl des Start- und Landeplatzes“ nachlesen. Bis auf einen Helfer sollte man möglichst ungestört sein, auch um die Gefährdung anderer ausschließen zu können. Wenn die Drohne schwerer als 5kg ist braucht man selbst für die ersten kurzen Tests eine Aufstiegsgenehmigung. Wie sie diese beantragen können, lernen Sie im Artikel „Wie beantrage ich eine Aufstiegserlaubnis?“. Bei den ersten Flugversuchen kann es sinnvoll sein, teure Kameras oder andere, nicht direkt für den Flug notwendige Systeme durch „Dummys“, also vergleichbare Gewichte, auszutauschen, um das Flugverhalten möglichst nicht zu verändern.

Nun geht man genau nach Anleitung vor, schaltet Fernsteuerung, sowie die Drohne selbst ein und entfernt sich einige Meter. Es ist sehr wichtig, hierbei immer genau nach Anleitung vorzugehen. Meist ist die Fernsteuerung als erstes ein- und auch als letztes wieder auszuschalten. Dies ist wichtig, da es sonst im schlimmsten Fall zur Auslösung unerwünschter autonomer Funktionen kommen kann. Die Anleitung gibt auch Aufschluss über die verschiedenen „Flight Modes“, also die Einstellungen, die einen beim Flug unterstützen können. Dies kann von einfacher Stabilisierung, bezogen auf den Horizont, bis zu semi-autonomem Flug gehen, bei dem man die Drohne einfach GPS-gestützt „im Raum verschiebt“. Für die ersten Flüge kann dies sehr sinnvoll sein, generell ist es jedoch in Extremsituationen von großem Vorteil, wenn man in der Lage ist, die Drohne auch ohne diese Hilfssysteme zu kontrollieren. Normalerweise sollte das Fluggerät mit dem Heck zu einem selbst ausgerichtet sein, da sich die Steuerung meist auf die Ausrichtung der Drohne bezieht, d. h. wenn man die Drohne um 180° dreht, ist auch die Kontrolle dementsprechend gedreht bzw. gespiegelt.

Das Vorgehen bei Multicoptern ist anders als bei Nurflüglern. Im Folgenden wird darauf eingegangen, wie man sich die grundlegende Steuerung eines Multicopters aneignet, da Nurflügler entweder, aufgrund ihrer Eigenschaft große Strecken zurück zulegen, Flugkenntnisse voraussetzen, oder derart autonome Steuerungen besitzen, dass dies zu herstellerabhängig ist, um generelle Aussagen treffen zu können.

Da das Flugverhalten aufgrund des Bodeneffekts in sehr geringer Höhe meist recht instabil ist, sollte man nun versuchen, diesen gleich zu verlassen und die Drohne in eine Höhe von etwa 1,5m stabil auf der Stelle schweben zu lassen. Hat man dies sicher unter Kontrolle, so kann man als nächstes dazu übergehen, den Copter vor und zurück, sowie links und rechts zu steuern, wobei man immer darauf achten sollte, dass das Heck weiterhin zu einem gerichtet ist. Eventuell muss man geringe Korrekturen der Gierachse (auch als „yaw“ bekannt) durchführen, um dies sicher zu stellen. Ist auch dieser Schritt gemeistert, so kann man sich am besten mit der Gierachse vertraut machen, indem man mit seinem Copter durch die Gegend fliegt und dabei immer hinter dem Heck bleibt, in etwa so als würde man einen Hund an der Leine führen.

Der letzte, und auch mit Abstand schwierigste, Schritt ist, den Copter in verschiedenen Orientierungen sicher zu beherrschen, also nicht mehr nur mit dem Heck zu sich gerichtet zu fliegen. Dies lässt sich gut üben, indem man die Drohne mit einer Seite, also um 45° gedreht zu sich ausrichtet und dann startet. Bei diesen Übungen kann es erneut angeraten sein, diese mit einem kostengünstigeren Modell durchzuführen, da man hierbei leicht die Orientierung verlieren kann. Ist man in der Lage das Fluggerät sicher um 45° verdreht zu steuern, kann man die Drehung immer weiter vergrößern, bis man letzten Endes die Front zu sich ausgerichtet hat. Das so genannte „Nose in“ fliegen stellt größte Anforderungen an den Piloten und braucht oft lange Zeit bis es sicher beherrscht wird, da alle Steuerbefehle zum Piloten „komplett gedreht“ sind.

Oft hilft es, sich möglichst „in“ das Fluggerät hinein zu versetzen und die Steuerbefehle aus Sicht der Drohne zu sehen.
Selbst wenn man meint in der Lage zu sein die Drohne in jeder Situation sicher steuern zu können, ist und bleibt einer der wichtigsten Grundvoraussetzungen zum Erfüllen einer Mission das regelmäßige Flugtraining.