Bevor die DJI Air 2S zum Einsatz kommen kann, sollte man sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Drohne auseinandersetzen. Seit dem 01.01.2021 gilt die neue EU-Verordnung. Doch welche Punkte sind für die Air 2S relevant?
Vorab: Im Zweifelsfall stimmen Sie spezielle Fragen bitte mit einem Anwalt oder der Landesluftfahrtbehörde ab.
Zunächst gibt es durch die EU-Verordnung eine Änderung, die mehr Freiheiten zulässt: Die 100 Meter Maximalflughöhe ist auf 120 Meter erweitert worden. Außerdem darf man nun auch nachts fliegen, sofern man die Beleuchtung der Drohne zur Orientierung nutzt. Was man vor dem Kauf der Drohne beachten sollte, ist dass die Drohne vorerst nicht zertifiziert wird, also keiner CE-Klasse zugewiesen ist. Zertifiziert würde die Drohne in die Klasse C1 fallen. Drohnen, die keiner CE-Klasse angehören, fallen bis zum 01.01.2023 unter die Bestandsdrohnenregelung.
Welche Führerscheine benötige ich für den Betrieb der DJI Air 2S?
Für alle Bestandsdrohnen über 250 Gramm wird spätestens ab 2023 der A1/A3 Kompetenznachweis benötigt, den man aktuell kostenlos beim LBA absolvieren kann. Da die Air 2S um die 580 Gramm Abfluggewicht hat, braucht man für den Flug im Stadt- und Gewerbegebiet zusätzlich zum A1/A3 Kompetenznachweis den A2 Drohnenführerschein. Infos zu den Schulungen für das A2 Fernpiloten-Zeugnis finden Sie hier.
Für alle Besitzer eines Bestandsnachweises (zum Beispiel der Kenntnisnachweis §21d): Dieser hat noch Gültigkeit bis zum 01.01.2022! Innerhalb dieser Frist darf mit diesem Nachweis ohne A2 Schein geflogen werden.
Als zertifizierte Drohne der C1 Klasse würde die Notwendigkeit des A2 Führerscheins entfallen. Ob eine Nachzertifizierung folgen wird ist unklar und wird wohl frühestens Ende diesen Jahres bekannt gegeben. Was Sie beachten sollten: Bei nicht erfolgender Nachzertifizierung dürfte man ab 2023 nur noch in der A3 Kategorie fliegen, was bedeutet, man müsste 150 Meter Abstand zu Wohn-, Gewerbe-, Industrie und Erholungsgebieten einhalten. Vereinfacht gesagt wäre dann nur noch der Flug auf dem Feld möglich.
Muss ich die Drohne registrieren lassen?
Da die DJI Air 2S über 250 g Abfluggewicht hat und eine Kamera verbaut ist, muss der Betreiber in jedem Fall registriert werden. Dies geschieht kostenlos beim Luftfahrtbundesamt. Die Nummer wird nach Erhalt auf der Drohne angebracht. Mehr dazu hier.
Wenn ich den A2 Führerschein in der Tasche habe und die Drohne registriert ist, wo darf ich dann fliegen?
Beachten sollte man, dass 1,5 km Abstand zu jedem Flugplatz einzuhalten ist. Auch Sportflugplätze oder Rettungshubschrauberlandeplätze, die oft an Kliniken zu finden sind, fallen hierunter. Um einen Überblick zu haben, wo sich Flugplätze in der Umgebung befinden empfehlen wir die Droniq App oder die Map2Fly App.
Für militärische Flugplätze und Kontrollzonen gib es andere Vorgaben, schauen Sie gerne das Video hierzu.
Außerdem gelten die Betriebsverbote. Betriebsverbote sind gültig für alle, die sich nicht davon befreien lassen. Sie geben verschiedene Sicherheitsabstände vor, wie beispielsweise 100 m zu Bundesstraßen, Autobahnen, Bahngleisen etc. Mehr dazu hier. Welches Betriebsverbot besonders relevant ist, ist das Verbot des Fluges über private Wohngrundstücke, sofern man nicht die Erlaubnis eingeholt hat. Außerdem muss man im Stadt- und Gewerbegebiet zu unbeteiligten Personen stets einen Abstand von 50 Metern halten. Das schränkt den Flug bereits stark ein.
Um von dieser und weiteren Regelungen befreit zu sein kann man in der speziellen Kategorie gemäß eines Standard-Szenarios oder mit einem sogenannten LUC arbeiten. Weitere Infos dazu finden Sie hier. Da dies ein komplexeres Thema ist, kontaktieren Sie uns gerne im Zweifelsfall.